Noch einen Monat bis zum Start der Sommersaison 2022 im CERVO und noch einen Monat bis wir unsere Gäste am Frühstücksbuffet wieder verwöhnen dürfen. An unserem Buffet befinden sich erlesene Produkte. Unter anderem Trockenfrüchte von der Firma Öpfelfarm. Roland & Monika Kauderer erzählen mehr über ihre Erfolgsgeschichte:
Regionalität, Genuss und Freude an Feinsten Lebensmitteln sind drei Eigenschaften die uns mit Markus Kössler (F&B Manager im CERVO) verbinden. Ausschliesslich aus Schweizer Früchten hergestellte schonend getrocknete Früchte auf dem köstlich angerichteten Frühstücksbuffet im CERVO zu sehen ist für uns eine Visitenkarte die wir sehr schätzen. Auch wenn die Distanz in der Schweiz grösser kaum sein könnte, spürt man die Nähe und die Verbundenheit, wenn es um Nachhaltigkeit und feine Schweizer Qualität geht.
Ursprünglich kam unsere Familie vor rund 100 Jahren auf diesen Betrieb in Olmishausen. Mein Grossvater produzierte auf dem wenigen Land Äpfel, Birnen, Zwetschgen und weitere Früchte. Er hatte Kühe die gemolken werden mussten und einige Dutzend Hühner legten jeden Tag frische Eier. Seine Leidenschaft war der Anbau von Gemüse. Und mit «Ross und Wagen» fuhr man auf Wochenmärkte, wo man alles was saisonal angebaut wurde verkaufte. Also ein richtiger Bauernhof wie es ihn damals überall gab. Man war gleichzeitig ja auch Selbstversorger. Meine Grossmutter war eine sehr resolute Frau. Bekannt als «Kabis»-Rosa…😉. Weil sie immer die grössten Kabisköpfe mit auf den Markt brachte.
Als mein Vater im Jahr 1967 den Hof übernahm, spürte er bereits, dass diese Art den Hof zu führen extrem Kräfteraubend und schwierig war, da die Qualitätsansprüche schon damals stiegen. Man hatte von allem zu wenig und vor allem Tafeläpfel waren rar. Es gab sehr viel Mostobst und man pflückte mühsam die schönsten Äpfel von den Hochstammbäumen um sie zu einem besseren Preis als Tafeläpfel zu verkaufen. Die Landwirtschaftlichen Genossenschaften forderten die Bauern auf, mehr Tafelobst zu produzieren und sich zu spezialisieren. Mein Vater gehörte zu den Pionieren im Tafelobst Anbau. Man Begann mit den Spindelbäumen zu experimentieren. Der Baumschnitt wurde zentral und man lernte immer aus den Fehlern vom letzten Jahr. Obstplantagen entstanden, die Genossenschaften übernahmen den Verkauf des Obstes und im Jahr 1973 wurden die paar Kühe verkauft. Unser Landwirtschaftsbetrieb wurde zum Obstbaubetrieb und konzentrierte sich voll und ganz auf den Anbau von feinsten Tafeläpfeln.
Unseren Vätern wurde gesagt: «Ihr müsst Euch nicht um den Verkauf kümmern. Geht heim, und baut Obst an. Wir brauchen mehr Tafeläpfel.» Unsere Väter wurden zum Produzieren erzogen. Sie waren Spezialisten im Obstanbau und ich war immer fasziniert davon, wie genau mein Vater seine Bäumchen kannte, er sah jedem einzeln von weitem an wie es ihm ging und an den kleinen Bäumchen wuchs eine Qualität die weit herum bekannt war. Es war eine tolle Zeit um Obst anzubauen. Aber die Bevölkerung wuchs und immer mehr Tafelobst musste her. Unser Obstbaubetrieb, welcher in den 70iger Jahren noch gross war, war mittlerweile ein kleiner Betrieb. Auf derselben Fläche immer noch mehr Ertrag konnte mit gleichbleibender Qualität nicht produziert werden und immer noch mehr Fläche anbauen war für uns nicht die Option.
1994 kamen dann ich und meine Frau auf den Hof und wir freuten uns und waren stolz einen so schönen Obstbaubetrieb von meinen Eltern zu übernehmen obwohl wir wussten, dass es für eine Familienexistenz eher knapp werden würde und wir nach irgendetwas suchen müssen, das uns zusätzliches Einkommen bringt. Ich habe zum Glück in eine sehr kreative Familie eingeheiratet und mit einem Schwager der Grafiker und Werber war, einer Frau die ein kreatives «Händchen» hat und Eltern und Schwiegereltern die bereit waren mitzuhelfen entschieden wir uns 1995 neue Wege zu gehen.
Wir haben vor 25 Jahren mit unserem Hofladen in der Gemeinde Egnach am Bodensee gestartet und schnell gemerkt, dass unsere Kunden mindestens so gerne die verarbeiteten Produkte kaufen wie die frischen Früchte und die feinen Äpfel die unser Betrieb hergab. Und unsere Öpfelringli die damals noch in Schwiegermutters Küche von Hand gerüstet und in den kleinen Dörrex Geräten gedörrt wurden, waren von Anfang an ein Verkaufsschlager. Die liebe Schwiegermutter musste in der Zeit die Wohnung nicht mehr heizen, weil bei Ihr so viele Dörrex-Geräte liefen. Und erst der feine Duft in der Wohnung…😉.
Wir merkten im neu eröffneten Hofladen, dass es feine natürliche Geschenkideen waren die den Kunden Freude bereiten. Verarbeitete Produkte wie Konfitüren, Süssmost Sirup, Liköre und vieles mehr ergänzten das Früchte-Sortiment und allem voran die damals noch handgerüsteten mit viel Aufwand und liebe gedörrten Früchte.
Es waren immer unsere Kunden die uns den Weg vorgegeben haben und so ist es auch mit dem CERVO Mountain Resort. Die Gespräche mit Markus sind der Ansporn für uns, zusammen mit unseren Kunden weiterzugehen und uns immer wieder auf Neues einzulassen.
So besuchten wir im 1998 eine Dörrobst-Tagung am Strickhof in Zürich. Da hörten wir zum ersten Mal davon, dass man den feinen Früchten das Wasser auch ohne Hitze schonend entziehen kann.
So wurden die Dörrex Geräte wieder im Estrich versorgt und ein moderner Trocknungsapparat mit einer Leistung von zunächst 50kg Äpfel sprich 5kg feinster Öpfelringli pro Tag wurde angeschafft. Ich weiss noch gut. Zwei Nachbarinnen kamen jeden Tag und leerten vom Vortag die Ringli. Sie schälten, stachen die Kernhäuser aus, und mit dem berühmten orangen «Olma-Hobel» wie wir ihn nennen, wurden die Äpfel in Scheiben geschnitten. (Olma-Hobel weil man Ihn von dem «gesprächigen» Herrn an dem Stand an der Olma kaufen kann wo immer all das Gemüse aufgetürmt ist).
Meine Hauptaufgabe in der Zeit war es, den Frauen die Arbeit leichter zu machen. Das war gar nicht so einfach, denn eine «Öpfelringli-Maschine» konnte man ja nicht einfach so kaufen. Die musste zuerst erfunden werden. In kleinen Schritten konnte man die Rüstarbeit modernisieren und im 1999 kam zum ersten Mal eine Maschine zum Einsatz, die uns die Rüstarbeiten abnahm. Jeder Apfel musste aber immer noch händisch auf einen Spiess aufgestochen werden auf welchem er dann gerüstet wurde. Im Laufe der Jahre steigerte sich die Produktion. In der stillgelegten Käserei im Dorf wurde Platz gemietet und die Tagesmenge erhöht. Bald schon liefen 3 Rüstmaschinen und an jeder Maschine war eine Person beschäftigt damit, die Äpfel auf die Spiesse zu stechen und 2-3 Mitarbeiter legten die Ringli auf die Trocknerhorden.
Im 2005, 9 Jahre nach dem Start war es dann soweit und in einer nahegelegenen Fabrik fanden wir Platz um die Produktion auszubauen. 2009 fand sich dann auch endlich eine Rüstanlage die unseren Anforderungen genügte und ab sofort kamen die Öpfelringli auf dem Förderband daher.
Heute sind 6-8 Personen damit beschäftigt die fertig gerüsteten Ringli auf die Horden zu bringen.
Die Trockenfrüchte in modernen Trocknungsanlagen schonend getrocknet und nicht mehr
gedörrt. Das hat den Vorteil, dass wir Vitamine, Enzyme, Mineralstoffe und auch die so wertvollen sekundären Pflanzenstoffe schonen können. Ganz ohne Zusatzstoffe oder Konservierungsmittel. Eigentlich ist es wie Früchte essen ohne Wasser drin. Das Aroma, der Geschmack usw. bleiben erhalten, bzw. werden noch verstärkt. Und wie sagt man so schön… «Beim Aufstieg zählt das Leistungsgewicht…😉». Und vom Bodensee bis zum CERVO sind es doch einige Kilometer und Höhenmeter. Und die vielen CERVO-Gäste starten nach dem Frühstück mit viel gesunden Trockenfrüchten mit der nötigen Energie in den neuen Ferien-Tag.
Wir freuen uns auf die kommende Sommersaison und wünschen dem CERVO ganz viele hungrige Gäste, die mit viel Genuss und Energie die Tage im schönen Zermatt geniessen.
www.oepfelfarm.ch
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